Panikattacke – mittendrin

Dieses Blog ist kein Blog der reinen Erfolge und Freude.  Natürlich habe ich immer noch mit Panikattacken zu tun. Jetzt im Moment zum Beispiel.

Es ist das erste Mal, dass ich in dieser Situation einen Blogeintrag schreibe. Das heißt, das allerschlimmste von dieser Attacke ist im Moment wohl vorüber. Das atmen fällt noch etwas schwer, ein Gemisch aus Angst und Wut wohnt im Bauch. Mir ist sehr heiß, fast möchte ich es als Hitzewallung/en bezeichnen. Das Herz, das arme, schlägt aber wieder recht gleichmäßig und wie ich hoffen möchte auch regelmäßig. Zu genau prüfe ich nicht nach, hat ja alles keinen Sinn.

Das Wetter ist kühl und regnerisch, es riecht nach Kachelöfen, ich fühle mich schwer und müde. Für eine Herbstdepression noch etwas früh! Hin und hergerissen zwischen ich will schlafen und Ruhelosigkeit.

Normal bei einer Panikattacke! Aber unangenehm, sehr unangenehm. Ich habe heute versucht, eine „Spitze“ zu vermeiden, als sich die Anzeichen verstärkten habe ich gerade telefoniert, daher das Gespräch recht rasch beendet. Vielleicht spreche ich auch zu schnell und zu viel und deshalb komme ich mit der Atmung nicht mehr mit? Kein Wunder, wenn der Körper dann panisch wird. (Obwohl… heißt es nicht immer, die Psyche ist es, die die Attacken auslöst?) Keine Ahnung. Ach ja, der Kopf. Die Art zu denken, falsches Denken.

Vielleicht schreibe ich gerade wirr, das macht aber nichts. Umso interessanter wird es „danach“ zu lesen sein.

Mir kam in den Sinn, dass ich die Attacken sehr sehr sehr häufig habe, wenn ich allein bin. Ja warum? Habe ich sonst einfach keine Zeit dafür? Oder gar keine Lust? Erscheint mir ein Leben bzw. eine kleine Zeitspanne des Alleinseins denn wirklich so sinnlos, dass ich mich in Ängste flüchten muss? Dazu habe ich doch keinen Grund!

Jeder Mensch ist mal alleine! Und bräche jeder in Panik aus, das würde ja was geben… die Vorstellung lässt mich schon wieder heimlich verschämt grinsen…

Es wäre leichter, mit jemandem darüber sprechen zu können. So eine Gesprächsrunde zum Beispiel. (Schicken Sie mal 20 Nichtschwimmer zum Treffen in fünf Meter tiefes Wasser… das ist vergleichbar!) Aber: die Nichtschwimmer könnten ja immerhin schwimmen lernen. Das muss ich dabei zugeben.

Also nicht aufgeben. Nicht absaufen. Nicht einfach untergehen lassen. Zappeln und weitermachen.

Wenn ich schwimmen kann, wird vieles einfacher. (Und die anderen schwimmen ja auch… nur dass sich manche eben leichter tun…)

Über panikrosel

Mein Leben mit Panikattacken. Und die Versuche, endlich davon weg zu kommen
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